Planungsleitfaden Erdbebensicheres Bauen in Nepal

unter Betrachtung lokaler Bautraditionen

Im Rahmen einer Masterthesis an der Hochschule Augsburg entwickelten unsere Architekt_innen und Ingenieur_innen in Zusammenarbeit mit dem Südostasien-Institut der Universität Heidelberg einen Planungsleitfaden für erdbebensicheres Bauen für die oberen Himalayaregionen in Nepal.

Nach dem Erdbeben im Jahr 2015 hat die nepalesische Regierung Leitfäden für erdbebensicheres Bauen für ganz Nepal veröffentlicht. Diese passen nur bedingt zu lokalen Fertigungstechniken und sind ohne großflächige Materialimporte nicht möglich. Diese Importe wurden durch Spendengelder und die danach aufstrebende Helikopterindustrie zwar nach dem Erbeben ermöglicht und nahmen immer mehr zu, jedoch ausschließlich in Form von billigeren, nicht unbedingt besseren Werkstoffen.  Zusammenfassend hat das Erdbeben die Architektur im Himalaya stark verändert. Wo früher einfache naturfarbtöne und Lehme als Fassadenbekleidung Verwendung fanden, prägen heute meist sichtbare aber besser bearbeitete Natursteinmauern mit sichtbaren statischen Verstärkungen das Gesamtbild der Architektur. Durch die Materialimporte entsteht ein Flickenteppich an unterschiedlichen Bauformen und Materialien. Das homogene Erscheinungsbild der Architektur im Bezug zu ihrer natürlichen Umgebung wird dadurch stark gestört.

Folglich stellt man sich die Frage, ob der Import solcher Materialien sinnvoll ist und sich der Fokus nicht auf andere Baustoffe sowie die verstärkte Nutzung der lokalen Materialien mit einer Verbesserung der Fertigungstechnik gelegt werden sollte. Im Bezug zur lokalen Bautradition und des historischen Erscheinungsbildes wurde ein Leitfaden für Erdbebensicheres bauen in Nepal entwickelt.

Jahr

  • 2018

Standort

  • Nepal - Tsum Valley

Auftraggeber

  • Hilfsprojekt

Leistungen

  • Planungsleitfaden